Trainingszimmer

Kensi's Zimmer

Der Weg war schnell geschafft gewesen, sowohl Luc also auch Kensi waren schnell. Luc kam durch die Fronttür herein. Und schüttelte sich. Ihm war zwar nicht kalt, aber die Regentropfen waren unangenehm. Außerdem waren seine Haare und sein Mantel pitsch nass. "Brauchst du Vorbereitungszeit oder fangen wir gleich an?", fragte er Kensi die Kinder ihm rein kam und schaute über seine Schulter, auch ihr sah man den Regen draußen an.

Kensi's Zimmer

Kensi betrat nach Lúc das Trainingszimmer seines Wohnsitzes. Sie schob sich eine lästige und nasse Haarsträhne hinter das Ohr und beobachtete Lúc, der sich schüttelte und sie dann ansprach.
"Wer braucht denn Vorbereitungszeit?", ging sie auf seine Frage ein und öffnete dabei den Reißverschluss ihrer Jacke, "Wohl nur Schwächlinge, Angsthasen und kleine Kinder." Damit warf sie ihre Jacke zu einer der Wände an der Seite, damit sie nicht im Weg lag.
"Also ich bin bereit. Aber vielleicht braucht der Herr ja noch vorher ein Beatmungsgerät, da ihn die junge Dame fast abgehängt hätte?"

Luc warf seinen Mantel mit seinen Schultern ab und warf sie in die andere Ecke des Raumes.
"Bis die Dame den Herrn abhängt muss sie noch ein wenig trainieren, aber ich gebe zu du wirst schneller.", sagte er mit einem grinsen auf den Lippen. Sie war sehr schnell und war wenn er es ihr nie sagen würde, langsam musste er sich wirklich anstrengen um noch vor ihr anzukommen.
Allerdings hatte er sich bei ihrem Komentar einen Spruch verkneifen müssen, denn gegen eine Beatmung hätte er nichts einzuwenden gehabt, wenn auch aus anderen Gründen. Doch auch das würde er ihr nie sagen. Er rollte seine Ärmel hoch. "Na dann, los geht's!" , sagte er und rannte in voller Geschwindigkeit auf sie zu und sprang hoch um sie von oben anzugreifen.

Während Lúc auf sie zurannte und dann sprang, machte Kensi sich für ihr Manöver bereit: Als er sprang, machte sie einen Hechtsprung nach vorne, löste diesen durch eine Rolle über ihre rechte Schulter auf und ging ihrerseits in den Angriff über, indem sie nach dem ihr nächsten Knöchel griff.
"Der Herr war allerdings mal schneller.", meinte sie und erhob sich in aller Schnelle, gewappnet für den nächsten Angriff von seiner Seite aus und bereit, ihn von sich aus anzugreifen. Doch wie genau sie ihn angreifen wollte, wusste sie noch nicht ... Sie würde wohl einfach auf ihren Instinkt vertrauen, das half meistens.
"Und ich muss nicht trainieren, um schneller zu werden. Das kommt von alleine.", sagte sie und klang dabei selbstsicherer, als sie in diesem Punkt eigentlich war.

Sie rollte sich nach vorne ab. Er fing seine Energie ab indem er sich an der Wand mit seinem Bein anstütze, gegen die er ansonsten geprallt wäre."Wenn du dich schon nicht Freiwillig Aufwärmst, steiger ich die Schwierigkeit halt langsam." Er stieß sich ab als Kensi wieder stand und rannte erneut auf sie zu "Ich will ja nicht für irgendwelche Verletzungen verantwortlich sein", grinste er. Dann deutete einen Sprung an und schlitterte dann kurzfristig über den Boden um ihr die Beine weg zu schlagen. Er packte ihren Fußknöchel und riss ihn mit hoch als er wieder aufsprang.

"Na warte.", stieß Kensi hervor, als er ihren Knöchel packte und ihn hochriss.
Sie nutzte den dabei entstehenden Schwung, der sie eigentlich zu Boden schleudern sollte und schaffte es irgendwie, sie hatte keine Ahnung wie, mit dem anderen Fuß sich abzustützen und mit nach oben zu springen. Die dabei entstehende Gegenbewegung nutzte sie zu einer Drehung zur Befreiung ihres Knöchels und sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, setzte sie zu einem gezielten Schlag in Richtung Lúcs Gesicht an, doch sie vollführte den Schlag nicht vollständig, sondern löste ihn vorher auf und trat dann auf niedriger Höhe nach seinen Beinen.

Sie nutzte den Schwung geschickt aus. Sie war wirklich gut, stellte Lúc mit einem Ginsen auf dem Gesicht fest. Vor den meisten seiner Art könnte sie sich sicher schon schützen. Gerade noch rechtzeitig erkannte er ihr Täuschungsmanöver, doch ohne seine Vampierischen Reflexe hätte er nicht schnell genug hochspringen können. Er packte ihren nicht ganz ausgeschreckten Arm und riss sie mit sich hoch, so dass sie den Fußen unter ihrem Boden verlor. Dennoch war sie verblüffend sicher. Das training zahlt sich aus, dachte er triumpfierend. Es wiederstrebte ihm ernst zu machen, doch er musste testen ob sie sich auch gegen einen Biss-Angriff wehren konnte. Denn alles andere beherschte sie inzwischen perfekt, auch wenn ihm bewusst war, dass sie die Kampfstiele anderer Vampiere nicht so gut kannte wie seinen. Doch die Vampiere dadraußen würden sie auch versuchen zu beißen. Er riss sich innerlich zusammen. Er durfte gleich nicht den Kopf verlieren wenn er so nah an ihren Hals herankam. Er warf sie mit voller Kraft an ihm vorbei auf den Boden und hielt ihren Arm weiterhin fest und drückte mit dem anderen ihren Kopf auf die Seite, so dass ihr Hals frei lag. Sein Oberkörper lag über ihr. Sein Mund war ihrem Hals ganz nah. Er roch ihren duft, spürte wie ihre Lungenflügel wie sie auf und ab sie Luft ein und aus atmeten. Ein paar Sekunden die ihm viel länger vorkamen musste er jeden Muskel in sich konzentrieren ihr nicht noch näher zu kommen. Sowohl als Vampier als auch als Mann. Er sprang auf und drehte sich weg und ging zurück zum Anfang der Halle. Ohne sie anzuschauen sagte er: "Wir müssen einen Weg finden deinen Hals besser zu schützen, ein Vampier wie Scarlett hätte dich eben gebissen."
Ich muss mich beruhigen, sagte er sich. Wenn ich nicht voll dabei bin bringt ihr das Training nichts, Scarlett kämpft ganz anders als ich, ich muss sie auf alles vorbereiten, mit Gefühlen vermeide ich nur dass ich sie richtig angreife. Er schaute hoch, wo man den Regen auf die Fenster prasseln sah.