Chace' Zimmer

CF: Die Waldhütte

Als Chace und Charlotte endlich an seinem abgelegenen Haus angekommen waren, ließ er sich, wie er war, in sein Bett fallen. Dabei klopfte er neben sich, sodass er ihr signalisierte, dass sie sich neben ihn setzen sollte. "Sag nichts, dass Haus wurde von meinem Vater eingerichtet!" Er schüttelte den Kopf, da er selbst hier in Palermo dem absoluten Luxus nicht entkommen konnte.

Charlotte setzte sich neben ihn und sah auf ihn herab. "Ich glaube ich lasse dich besser alleine..", sagte sie und blicke hinaus in den Regen. Irgendwann musste sie ja auch mal wieder nach Hause. Charly schüttelte den Kopf. "So schlimm ist es gar nicht.", meinte sie und lachte. "Ich habe noch sehr viel schlimmeres gesehen." Sie strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und stand wieder auf.

Er griff nach ihrer Hand. "Willst du nicht da bleiben? - Ich mein, hier ist so viel Platz." Er saß nun im Schneidersitz auf seinem Bett und bat einen Vampir bei ihm zu bleiben. Was für manche Unmöglich wäre, war für Chace vollkommen normal.

"Aber du musst dich erholen..", setzte sie wieder an und schaute ihn an. Ein wenig Sorge lag in ihrem Blick. Er musste in Ruhe über alles nachdenken. Schließlich war er momentan alles andere als fit. Und daher war sie sich nicht sicher, ob er morgen immernoch so denken würde. Erneut blickte sie aus dem Fenster.

"Wenn ich schlafe, kannst du ja immernoch gehen, wenn du möchtest!" Er räusperte sich. Eigendlich wollte er, dass sie da blieb. Aber er konnte sie weder festhalten noch zwingen. Er folgte ihrem Blick aus dem Fester, auf dem der Regen wunderschöne Bilder malte.

"Du weißt gar nicht wie gerne ich hier bleiben würde...", murmelte sie und schaute zu ihm auf. Traurigkeit lag in ihrem Blick. Sie wollte auch nicht gehen, aber wer wusste schon wie Chace morgen auf ihre Anwesenheit reagieren würde? Sie seufzte erneut und nahm seine Hand wieder in ihre. Doch trotz der Wärme in dem Raum würde ihm kalt werden.

"Dann tus." Seine Hand nahm ihre Wange. Er spührte erneut, wie die Kälte durch ihn durchrasste. Ihm machte dies nichts, da er ja eh vollkommen nass und kalt war, jedoch immernoch Wärmer, als die kalte Vampirhaut. Sein Blick, den er ihr zuwarf, war auffordernd und beruhigend. Chace schenke ihr ein Lächeln und hoffte, dass sie nicht gehen würde. Wer weiß schon, ob sie ihn nicht doch einfach so verlassen würde?

Charlotte gab sich geschlagen. "Okay.. ich bleibe.", flüsterte sie und schaute ein letztes Mal aus dem Fenster. Dann drehte sie sich zu ihm um und strich ihm schnell mit einem Finger über die Wange. "Dann versuch jetzt aber zu schlafen.", sagte Charly und lächelte flüchtig. Sie stand auf ihn blickte ihn an.

Chace bekam nur noch ein Lächeln zu stande, ehe er die Augen schloss und einschlief. Er hatte einen sehr ruhigen schlaf. Sein Atem ging gleichmässig und sein Puls ging wieder völlig normal. Der Regen hämmerte wie wild gegen sein Fenster, sodass ein normaler Mensch eigendlich hätte aufwachen müssen, doch war Chace so erschöpft, dass er es nicht mitbekam.

Charly beobachtete ihn beim schlafen. Er sah so friedlich aus. Sie könnte die ganze Nacht so neben ihm sitzen. Mit einer Hand fuhr sie ihm kurz durch die Haare. Sie lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen, welche auch für sie sehr beruhigend waren. Nach einiger Zeit sah Charlotte sich im Zimmer um. Es war eigentlich ganz hübsch eingerichtet. Wenn er ihr Zimmer sehen würde, dann würde Chace wohl schreiend davonlaufen dachte sie schmunzelnd.

Als Chace langsam die Augen öffnete, stand Charlotte am Fenster und schaute nach draußen. Sie ist also wirklich da geblieben! dachte er sich und lächelte, ehe er sich aufrichtet. "Morgen!" flüsterte er leise, doch er wusste, sie würde ihn verstehen.

Charly drehte sich langsam um. "Hey..", murmelte sie und ging zu ihm rüber. Abermals nahm sie seine Hand und schaute ihn an. Seine Augen blickten zu ihr auf und ein Glücksgefühl breitete sich in ihr aus. Sie war froh das sie geblieben war, auch wenn sie wusste das es besser gewesen wär wenn sie gegangen wäre. Charlotte seufzte kurz und senkte dann den Blick.

Er hob, wie am Abend zuvor, ihr Kinn nach oben und schaute in ihre traurigen Augen. "Was hast du?" Seine Stimme blieb sanft, jedoch hörte man genau seine Besorgniss. Er wollte nicht, dass Charlotte traurig ist. Selbst wenn sie ein Vampir war, hatte sie das Recht glücklich zu sein.

"Das ist nicht richtig das wir uns anfreunden..", sagte sie und schaute ihn wieder an. Charly wollte nicht das Chace in Gefahr war. Schließlich war er ein Mensch und hatte ein Recht darauf sein Leben ohne Vampire und ähnlichen Wesen zu leben. Sie dachte sogar kurz daran, einfach wegzulaufen. Doch das wäre zu feige gewesen.

"Es ist mir egal, was du bist!" Sein Blick haftete auf ihren. "Egal ob Mensch oder Vampir oder was für Wesen es noch gibt.." Kurz stockte er, um zu überlegen, welche Wesen es noch geben könnte. Doch dann sprach er weiter: "Wirklich! Du bist und bleibst Charlotte!"

"Aber du schwebst in Gefahr..", flüsterte sie. Und es stimmte sogar. Je mehr die Menschen von ihrer Welt wussten, umso größer war die Gefahr angegriffen zu werden. Charly verscheuchte den Gedanken rasch aus ihrem Kopf und nun brachte sie ein lächeln zustande. "Sollen wir irgendwas unternehmen?", fragte sie ihn.

Er lächelte. "Natürlich!" Er war sehr froh darüber, dass sie gefragt hatte, da er nicht wollte, dass sie irgendwann und irgendwie mal verschwindet. "Ich schmeiß mich nur schnell unter die Dusche!"

"Tu das..", sagte Charly und ihre Augen folgten ihm. Dann überlegte sie wohin sie mit ihm gehen konnte. Eine Idee hatte sie zwar schon, aber das erschien ihr zu abwegig. Draußen regnete es immernoch und langsam fragte Charlotte sich, ob es jemals wieder aufhören würde. Der Wind ließ an den Bäumen einige Äste auf und ab wippen.

Chace ging lächelnd aus der Tür und kam nach wenigen Minuten, frishc geduscht und nur in Boxershorts, wieder in sein Zimmer. Charlotte saß immernoch brav auf ihrem Platz. Chace scheint es so, als wäre sie keinen Millimeter verrutscht. Er schenkte ihr ein schnelles Lächeln, ehe er seinen Schrank durchwühlte, sodass er sich etwas anziehen konnte.

Charly beobachtete Chace eine Weile, dann fragte sie ihn "Hättest du was dagegen wenn ich dir mein Haus zeige?" Dann biss sie sich auf die Lippe. Wieso sollte ein Mensch wohl interesse daran zu haben ihr Haus zu sehen? "Tut mir leid...", murmelte sie dann und schaute hinaus in den Regen. Dabei fragte sie sich, wann er wohl wieder aufhören würde.

"Natürlich!" meinte er und lächelte sie an. "Charlotte, nimm dich nicht immer so Ernst und entschuldige dich nicht für jede Kleinigkeit, ja?" Er wusste nicht, warum sie so war, aber er wollte es herausfinden.

Charly seufzte. "Na, dann komm mit.", sagte sie und zwang sich zu einem lächeln. Sie stand bereits an der Tür und nahm seine Hand. //Na das kann ja was werden..//, dachte sie und dann verließ sie das Zimmer. Es würde schon nichts schief gehen.

Haus der Whites