Dunkle Wolken ziehen auf, ein Gewitter braut sich zusammen. Nasser Regen prasselt nieder
und wässert die Straßen. Dunkle Gestalten rennen durch tiefschwarze Gassen in der dunklen Nacht.
Noch immer regnet es. Wäre es kälter, schneie es, nur jetzt nicht. Es ist zu warm.
Also klatscht nur Nässe gen Boden, die sowieso schon gefüllten Pfützen laufen über,
Flüsse und Bäche treten über die Ufer, Keller weder unwillentlich gefüllt.
Inmitten all des Regens steht ein kleines Mädchen, Nasse Haare, strahlende Augen. Sie leuchten feuerrot.
„Komm da weg! Amalia! Komm da weg!“, die Stimme scholl durch die Gasse.
Der Marktplatz war leer, aber er trug die Stimme weit. Eine leise Kirchturmglocke ertönte.
Nichts rührte sich. Das Mädchen lächelte zufrieden. Sie hob eine Hand. Sie krallte sie zu Klauen
und grub sich ihre Fingernägel in die Handfläche. Das weiße Kleid schlotterte um ihre bleichen Beine.
„Verdammt, Amelia!“ Ein Mann rannte los, immer näher kam er.
Das Mädchen verzog das Gesicht zu einem fiesen Grinsen. Wie alt war sie?
Nicht älter als 9 Jahre. Und jetzt sah sie aus wie eine sechzehnjährige Pubertäre. Frech und aufmüpfig.
„Komm doch näher.“, murmelte sie mit glockenheller Stimme. „Komm her.“
Jetzt war der Mann da, riss das Mädchen an sich. Riss sie an sich und schluchzte.
„Amelia. Ich hatte solche Angst! Wo hast du gesteckt! Ameliaaa –“, der Schrei endete in einem Kreischen,
als das Mädchens eine kleinen Hände in den Rücken des Mannes krallte.
Das Kreischen verzog sich zu einem monotonen schrillen Ton.
Das Mädchen kniete im Dreck. Als sie sich aufrichtete, war das Kleid noch immer weiß. Noch.
Sie hob genüsslich eine Hand, strich sich den Mund ab und hielt sie weiter hoch.
Das war das Zeichen.
Ohrenbetäubender Lärm fegte über den Platz, sodass das Mädchen schnell
und wendig eine Hauswand hochsprang, oben auf dem Dach landete und wartete.
Sie sah die Massen, dunkle schwarze Kreaturen. Und alle waren in der Stadt.
Und plötzlich tat ihr alles Leid. Jetzt waren die Dämonen
und die fürchterlichen Kreaturen auch hier.
Und warum?
Weil sie nicht stark genug war.Eine wie viele Geschichten. Und alle trugen sie sich in der Welt zu, in der realen Welt.
Aber das würde sich nie ändern. Nie. Die Menschen würden nie verstehen, was war.
Sie waren zu naiv, zu gutgläubig. Überall auf der Erde häuften sich Märchen
und Bücher über all das Unglaubliche, das doch den Menschen zustößt.
Aber was, wenn man die „Normale Welt“ nicht mehr ertragen will, ertragen kann?
Wenn man auf der Suche nach Abenteuern ist
oder einfach nur neben dieser Welt fantastische Ablenkung sucht?
Dann bricht man auf nach
Liquaen.Liquaen. Die Parallelwelt. Wie ein Spiegel der Erde.
Die magischen Kreaturen existieren hier, aber auch in der wahren Welt.
Nur dort sind sie „ungesehen“. Nichts was wir Menschen uns je erträumen gibt es nicht.
Nur durch die Schutzschilde, die ganz Liquaen vor der Entdeckung schützen,
werden Erdbewohner oftmals geschwächt und können nicht nach kurzer Zeit wiederkehren,
sondern müssen wenige Tage verharren.
Liquaen ist eine Stadt, im weitesten Sinne. DIE Stadt, der Rest der Welt ist Gebirge, Meer, Wald oder Wiese.
Komm und tauch ein in deine Welt der Fantasie.
Link:www.liquaen.forumieren.de